Balkan.city
Hoxel – Morscheid-Riedenburg – Wolzburg

Am 2. Adventssonntag haben die Adventsspieler des Musikvereins Morscheid in Hoxel auf Weihnachten eingestimmt. Witterungsbedingt musste in die Kapelle ausgewichen werden, die einen passenden und stimmungsvollen Rahmen bot. Manfred Rentmeister und Wolfgang Arend illuminierten den Innenraum mit Licht und Kerzen. Zum Beginn des kleinen Adventskonzerts waren alle Plätze in der Kapelle besetzt.
Nachdem die Adventsspieler "Kommet ihr Hirten" angespielt hatten, las Ortsvorsteher Marco Thees die Geschichte vom "Kriegsversehrten Hirten" vor. Eine Geschichte über die Kriegsweihnacht 1944, die die "Mill Hedwig" festgehalten hat. Die Figuren zu dieser Geschichte waren im Altarraum aufgestellt. Im Anschluss trugen Elisabeth, Enya, Ella, Emily und Leia passend zu der Geschichte vom Kriegsversehrten Hirten das Gedicht "Der kleine Friede" vor. 
Die Musiker kamen nach ihrem Programm nicht um eine Zugabe herum. In diesem Jahr feiern die Adventsspieler ihr 30-jähriges Jubiläum. 1995 regte Karla Merten an, die Bevölkerung auf dem Balkan zur Adventszeit auf Weihnachten einzustimmen. Seitdem ist das Adventsspielen fester Bestandteil an den Adventswochenenden. Wir gratulieren ganz herzlich zum Jubiläum und sagen vielen Dank an die Adventsspieler.
Im Anschluss hat der Ortsbeirat noch zum gemütlichen Beisammensein bei Glühwein und Würstchen eingeladen. Der Abend stand auch im Zeichen eines guten Zwecks: für den Christlichen Hospizverein Morbach konnten wir die tolle Summe von 500  Euro sammeln. Ein herzliches Dankeschön an die vielen Besucher und alle, die zum Gelingen dieses schönen Abend beigetragen haben.


    

 

Der Kriegsversehrte Hirte

   

Im 2. Weltkrieg bombardierten die Alliierten an Weihnachten 1944 die "Ennisch Breck". Die seinerzeitige Weihnacht blieb aufgrund der schrecklichen Ereignisse stets in Erinnerung der Balkanesen. Ein Relikt bei uns im Hause Thees erinnert bis heute an die Kriegsweihnacht 1944: der kriegsversehrte Hirte. Die unvergessene "Mill Hedwig" hat den 1. Weihnachtstag 1944 so festgehalten:

"Meine Mutter, meine vier Kinder und ich wohnten in einem Haus in Morscheid. Mein Mann war noch im Krieg in russischer Gefangenschaft. Die magere Bescherung am Heiligen Abend war gut überstanden. Jedes der Kinder bekam ein Schäfchen, welches zur Krippe gehörte, musste es aber am nächsten Tag wieder dem Hirten zurückgeben. Unser aller Stolz war die Weihnachtskrippe. Am ersten Weihnachtstag gegen 12 Uhr, das Essen stand schon auf dem Tisch, tauchten am Himmel plötzlich Verbände feindlicher Flugzeuge auf und entluden ihre verheerende Fracht über Dörfer, Felder und Wald. Eines der Ziele war die Eisenbahnbrücke bei Hoxel, welche schwer getroffen wurde. Wir kauerten im Keller und harrten der Dinge, die da kamen. Die Erschütterung durch den Einschlag der Bomben war bis nach Morscheid zu spüren. Fenster und Türen klapperten, es war wie ein Erdbeben. Nach zwei Stunden kamen wir aus dem Keller - Oh, Schreck! Der Weihnachtsbaum lag am Boden in der Stube, keine Kugel war mehr ganz, darunter kreuz und quer die Krippe. Die Heilige Familie war unversehrt geblieben, doch den Hirten hatte es schwer erwischt. Kopf und Finger waren ab und die Flöte für immer unbrauchbar. Ich klebte den Kopf mit einem aus Mehl hergestellten Kleber wieder an. Finger und Flöte waren nicht mehr zu retten. Die für immer bleibenden Narben am Hals und die Schäden am kriegsversehrten Hirten erinnern jedes Jahr an die Kriegsweihnacht 1944."

 

Der kleine Frieden - von Christina Telker (c)

Der kleine Friede hat es schwer,
wo Streit und Hader walten,
ist er nur schwer zu halten.

Der kleine Friede zieht sein Band,
durch unsre Welt, durch unser Land,
er möchte so gerne walten.

Ja, immer wieder gibt es Streit,
ja, immer wieder gibt es Leid,
er kann sich nicht entfalten.

Versuchern wir doch zu verstehn,
auf unseren Nachbarn zuzugehn,
den Frieden zu erhalten.

Komm kleiner Friede, komm zu mir,
gerne öffne ich dir meine Tür,
so komm und trete ein,
sollst mir willkommen sein.

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